Ein Ratenkredit ist durch die Bezahlung festgelegter und gleichbleibender Raten für die Kredittilgung gekennzeichnet. Die grundsätzliche Definition eines Ratenkredites schließt nicht aus, dass der Kreditvertrag das Recht zu abweichenden Zahlungen vorsieht, so dass sowohl eine kostenfreie vorzeitige Tilgung als auch das Recht zu einer Veränderung der Ratenhöhe oder des Zahlungstermins vereinbart werden können.
Der übliche Sprachgebrauch bezieht Ratenkredite häufig lediglich auf nicht zweckgebundene Verbraucherdarlehen, obgleich der Autokredit rechtlich ebenfalls als solcher gilt. Verbraucher unterscheiden zudem oftmals nicht zwischen einer Ratenzahlung und einem Ratenkredit. Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Finanzierungsmodellen besteht darin, dass bei einer Ratenzahlung der Händler die Zahlungen erhält, während Kunden einen Ratenkredit an eine Bank zurückzahlen. Das gilt auch, wenn ein günstiger Ratenkredit ohne Bearbeitungsgebühr durch den Händler an ein Kreditinstitut vermittelt wurde.
Was ist die Bearbeitungsgebühr bei Krediten?
Als Bearbeitungsgebühr, richtiger ist der Begriff Bearbeitungsentgelt, bezeichnen Banken ein Grundentgelt, welches sie bei einer Kreditvergabe berechnen. Den Betrag des Bearbeitungsentgeltes berechnen Geldinstitute häufig als Prozentsatz der Kreditsumme, aber auch ein unabhängig von der finanzierten Summe berechneter Pauschalbetrag kommt vereinzelt vor. Das Bearbeitungsentgelt muss als für den Kunden unvermeidbarer Kostenbestandteil des Darlehens in den effektiven Jahreszins eingerechnet werden und erhöht die Differenz zwischen dem nominellen und dem effektiven Jahreszinssatz.
In keinem Fall zulässig ist die Berechnung einer Bearbeitungsgebühr, wenn die Bank die Kreditvergabe ablehnt. Verbraucherschützer sind überwiegend der Auffassung, dass auch bei einer Kreditvergabe keine Bearbeitungsentgelte berechnet werden dürften, da der damit verbundene Arbeitsaufwand im Interesse der Bank liegt.
Hierzu liegen sowohl bestätigende als auch ablehnende Gerichtsurteile vor, zumal jedes Geldinstitut eine wegfallende Kreditgrundgebühr durch einen erhöhten Zinssatz legal ausgleichen kann und sich für den Kunden nur wenig ändert. Am ehesten macht sich bemerkbar, dass ein günstiger Ratenkredit ohne Bearbeitungsgebühr für jede Laufzeit denselben effektiven Jahreszinssatz aufweist, falls die Bank den Nominalzinssatz nicht an die Kreditlaufzeit anpasst.
Banken entdecken den Verzicht auf die Bearbeitungsgebühr als Werbemittel
Banken legen Wert auf ihre augenscheinliche Seriosität und unterbreiten in ihrer Werbung keine groben Falschaussagen. Wenn ein Darlehen als günstiger Ratenkredit ohne Bearbeitungsgebühr beworben wird, können Verbraucher sicher davon ausgehen, dass die Bank für die Kreditvergabe tatsächlich kein Grundentgelt verlangt. Die gewollte Wirkung auf den Kreditnehmer ist, dass dieser das angebotene Darlehen alleine auf Grund des Verzichts auf das Bearbeitungsentgelt als überdurchschnittlich preiswert empfindet.
Tatsächlich kann ein günstiger Kredit ohne Bearbeitungsgebühr aber kostspieliger als ein vergleichbares Darlehen mit einem Bearbeitungsentgelt und niedrigeren Zinssätzen sein. Welches Kreditangebot tatsächlich am preiswertesten ist, zeigt alleine der Vergleich des effektiven Jahreszinses unterschiedlicher Kreditgeber.
Vorteilhaft ist ein günstiger Ratenkredit ohne Bearbeitungsgebühr, wenn der Kreditnehmer während der Laufzeit Veränderungen im Rückzahlplan vornehmen will. Diesen Fall bewerten nicht wenige Banken wie einen neuen Vertragsabschluss und berechnen erneut das Grundentgelt, sofern sie ihre Kredite nicht grundsätzlich ohne Bearbeitungsgebühr vergeben.