Wenn sich die Frage stellt, wie man aus der Schuldenfalle wieder herauskommt, ist es meistens schon zu spät. Deshalb ist eigentlich die Frage, wie man Schulden vermeiden kann, viel wichtiger. Was muss man tun, um nicht in die Schuldenfalle zu tappen, denn Schulden sind ein hausgemachtes Problem.
Viele Verschuldete können wegen ihrer Schulden nicht mehr richtig schlafen, gehen nicht an den Briefkasten und wenn doch, dann öffnen sie ihre Post nicht. Wenn dann erst der Gerichtsvollzieher klingelt und Pfändungen vornehmen will, ist es eigentlich schon fast zu spät. Aber wie kommt es, dass immer mehr Menschen in die Schuldenfalle tappen und warum sind Jugendliche besonders gefährdet?
Das Handy als die Nummer eins für die Schulden bei Jugendlichen
Das Handy ist für viele Jugendliche der Dreh- und Angelpunkt. Mit dem neuen Statussymbol geraten junge Leute schnell in die Schuldenfalle, weil ihr Einkommen gar nicht ausreicht, um das teure Handy mit all dem Schnickschnack, den es bietet zu bezahlen. Einmal auf Malle im Urlaub, einige Fotos verschickt und Tag und Nacht gesimst, reicht aus, um anschließend eine unbezahlbare Handyrechnung zu haben und schon beginnt ein Kreislauf, dem man nicht immer wieder entrinnen kann.
Kredite im Versandhandel
Eine Schuldenfalle, in die viele Verbraucher, insbesondere die, die sowieso nicht viel haben, immer wieder tappen sind die Ratenbestellungen im Versandhandel. Heute kaufen, später bezahlen oder einen Teilzahlungskredit aufnehmen. So wird im Versandhandel oft geworben, mit der Folge, dass viele Menschen sich hoffnungslos verschulden, indem sie Waren bestellen, die sie nicht bezahlen können.
Aber selbst wenn alles normal läuft und die Kredite bedient werden können, weil ein regelmäßiges Einkommen vorhanden ist, kann auch das sich ganz schnell ändern, wenn man arbeitslos wird oder eine Trennung vom Partner erfolgt.
Falsche Hilfen vom Kreditvermittler
Kreditvermittler versprechen in prekären finanziellen Situationen oft die schnelle und unbürokratische Hilfe. Aber Kreditvermittler wollen nicht wirklich helfen, sondern haben es in der Regel auf das Geld der verzweifelten Kunden abgesehen. Also sollte man auch davon besser die Finger lassen.
Überschuldung von vornherein vermeiden
Vor Überschuldung geschützt und sehr vernünftig handeln die Verbraucher, die es sich zur Angewohnheit machen, über ihre Einnahmen und Ausgaben Buch zu führen. So erkennt man schnell, wenn die Notbremse gezogen werden muss, weil die Ausgaben größer als die Einnahmen sind.
Viele Verschuldete, die am Ende Privatinsolvenz anmelden mussten, wussten hingegen gar nicht, wie viel Schulden sie haben und wie hoch ihre monatlichen Ausgaben überhaupt sind.
Sichtliche erste Anzeichen für finanzielle Probleme gibt zum Beispiel der Dispositionskredit. Wer jeden Monat einen Teil seines Lebensunterhalts aus dem Dispo bestreiten muss, ist eigentlich schon in Gefahr. Der Dispo ist nur für finanzielle Engpässe gedacht und sollte nach drei Monaten wieder ausgeglichen sein.
Wichtig ist, dass wenn man erkennt, dass man sich in Gefahr befindet, sofort die Notbremse gezogen wird. Eine professionelle Schuldnerberatung, die kostenlos ist, kann man auch in Anspruch nehmen, wenn das Kind noch nicht in den Brunnen gefallen ist. Im Gegenteil viele Schuldnerberater würden sich wünschen, dass die Verbraucher mit finanziellen Problemen viel früher bei ihnen aufschlagen, denn dann lässt sich viel mehr retten.