Ein Kredit in der Ausbildung ist gesucht. Möglich kann eine Kreditvergabe sein, wenn einige grundsätzliche Voraussetzungen erfüllt werden. Ob eine Kreditaufnahme allerdings empfehlenswert ist, das mag bezweifelt werden.
Kredit in der Ausbildung – Möglichkeiten bei der Hausbank
Wer in der Ausbildung ist, der bekommt ein Ausbildungsgehalt. Das Ausbildungsgehalt ist zwar in der Summe sehr bescheiden, doch es fließt regelmäßig auf das Girokonto. Auszubildende über 18 Jahre erhalten, meist automatisch von ihrem Kreditinstitut, einen kleinen Disporahmen. Die Höhe der möglichen Kontoüberziehung wird zumeist auf dem Kontoauszug ausgeworfen. Eine besondere Mitteilung dazu verschicken nur wenige Kreditinstitute.
Wer, trotz Nachfrage keinen Dispo eingeräumt bekommt, der sollte den Anbieter wechseln. Die TARGOBANK bietet seit April 2013 ein kostenloses Online-Girokonto mit einem kostenlosen Eröffnungs-Dispo von 50 Euro an. Für eine Überziehung oberhalb dieses Betrages, der Disporahmen wird abhängig vom laufenden Einkommen angepasst, werden 8,99 Prozent Dispozinsen berechnet.
Üblicherweise beträgt der Dispo bei Beschäftigten, die in der freien Wirtschaft arbeiten, etwa ein Monatsgehalt. Wer im öffentlichen Dienst tätig ist, der kann sich über einen Dispositionsrahmen von bis zu drei Monatsgehältern freuen.
Ratenkredit für Auszubildende
Beim Ratenkredit für Auszubildende bestehen Einschränkungen. Das Ausbildungsgehalt unterschreitet in aller Regel die Pfändungsgrenzen. Es bietet damit keine Sicherheit für die Kreditvergabe. Außerdem ist ein Ausbildungsvertrag kein unbefristetes Arbeitsverhältnis. Es endet spätestens am Tag der bestandenen Prüfung. Eine schriftliche Übernahmegarantie in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis ist eine Seltenheit.
Wer sich beispielsweise ein Auto auf Kredit kaufen möchte, der kann dies nicht so einfach über das Ausbildungsentgelt finanzieren. Der Kredit in der Ausbildung, für den Autokauf, muss zusätzlich gesichert werden. Der einfachste Weg dazu ist die Bürgschaft eines solventen Bürgen – meist einer der Eltern. Der Bürge übernimmt gegenüber dem Kreditgeber die Haftung für das gewährte Darlehen. Kann der Schuldner nicht zahlen, so muss der Bürge eintreten.
Einen Ratenkredit könnte, ohne Bürgen, höchstens ein Warenhauskredit sein. Besonders die großen Elektronikanbieter locken junge Kunden mit einer sehr lockeren Kreditvergabepolitik. Viele dieser Angebote verzichten sogar auf Zinsen für den Verkaufskredit.
Kredit während der Ausbildung von privaten Geldgebern
Eine Alternative zum Kredit von gewerblichen Anbietern, die strengere Kreditanforderungen stellen müssen, bietet der private Kredit in der Ausbildung. Private Kreditvergaben sind nicht an das strenge gesetzliche Regelwerk gebunden. Ein Privatinvestor darf sein Geld verleihen, an wen er will. Überschaubare Kreditsummen, wie ein Kredit zum Kauf eines günstigen Gebrauchtwagens, lassen sich von privat einfach finanzieren.
Der Kontakt zum privaten Investitionskapital kann leicht über eine der großen Plattformen hergestellt werden. Die Nutzung der Portale ist, zumindest bei den beiden Marktführern, kostenlos. Statt eines formellen Kreditantrags wird ein Kreditwunsch formuliert. Dieser Wunsch lässt sich auf der Plattform veröffentlichen. Investoren, meist Kleinanleger können anschließend ein Gebot abgeben. Sind ausreichend Gebote aufgelaufen, dann wird der Kredit zuteilungsreif.
Den weiteren organisatorischen Ablauf übernimmt nun eine Bank. Sie sammelt das Geld von den Kreditgebern ein und überweist den Kredit in der Ausbildung auf das Girokonto des Kreditnehmers.