Wer Schulden hat, kann grundsätzlich dennoch einen Kredit aufnehmen, wobei zwischen der Ablösung der bisherigen Verbindlichkeiten und einer Neukreditaufnahme zu unterscheiden ist. Dass Kunden einen neuen Kredit mit bestehenden Verbindlichkeiten aufnehmen, ist grundsätzlich nicht bedenken.
Schwierigkeiten entstehen nur, wenn die Verpflichtungen, die bisherigen Verbindlichkeiten und das neue Darlehen gleichermaßen zu bedienen, nicht erfüllt werden können. Zudem empfehlen Verbraucherschützer, dass nicht mehr als ein Darlehen gleichzeitig für Konsumzwecke aufgenommen wird, während die Beantragung mehrerer Kredit für unterschiedliche langfristige Anschaffungen wie Immobilien oder für den Arbeitsweg notwendige Fahrzeuge als akzeptabel gilt.
Kredite mit bestehenden Verbindlichkeiten und die Schufa
Bei hohen Verbindlichkeiten besteht die Möglichkeit, dass ein beantragter Kredit mit Schulden nach der Durchführung einer Schufa-Anfrage abgelehnt wird. Kreditnehmer können in diesem Fall auf schufafreie Darlehen aus der Schweiz oder Liechtenstein ausweichen, wenn sie davon überzeugt sind, den Kredit ordnungsgemäß bedienen zu können. Nicht unwichtig ist auch, dass ein Kredit ohne Schufa regelmäßig teurer als ein nach einer Schufa-Anfrage vergebenes Darlehen ist.
In vielen Fällen weiß weder die Schufa noch das die Haushaltsrechnung durchführende Kreditinstitut, dass der Kunden einen Kredit mit Schulden beantragt hat. Das gilt besonders häufig, wenn es sich bei den bestehenden Verbindlichkeiten um Verpflichtungen aus Ratenkäufen handelt, da Händler vereinbarte Ratenzahlungen häufig nicht an die Schufa weitermelden.
Eigentlich muss der Kunde alle bestehenden Verbindlichkeiten im Kreditantrag aufführen, das Vergessen vereinbarter Ratenzahlungsverträge ist aber weitgehend üblich. Grundsätzlich liegt die Verantwortung für den Eingang von nicht mehr als den bedienbaren Verpflichtungen ohnehin beim Kreditnehmer. Eine Möglichkeit zur Erleichterung der Rückzahlung besteht darin, für das neue Darlehen eine möglichst lange Laufzeit zu vereinbaren.
Den neuen Kredit mit einer Ablösung bestehender Verbindlichkeiten verbinden?
Viele Kunden nehmen nicht nur einen weiteren Kredit mit Schulden auf, sondern verbinden den neuen Darlehensantrag mit einer Ablösung der bestehenden Verbindlichkeiten. Hierzu erteilen sie dem neuen Kreditgeber den Auftrag, nur einen Teil des beantragten Darlehens auf ihr Girokonto zu überweisen und den größten Anteil für die Tilgung alter Verbindlichkeiten zu verwenden. Die entsprechenden Teilbeträge überweist der neue Darlehensgeber direkt an die bisherigen Gläubiger, wozu er eine Aufstellung der abzulösenden Verbindlichkeiten vom Kunden erhält.
Die Direktauszahlung an die bisherigen Kreditgeber ist bei einem der Ablösung alter Darlehen dienenden Kredit mit Schulden unabdingbar, da der neue Kreditnehmer nur auf diese Weise die Sicherheit erhält, dass sein Kunde das Geld nicht entgegen seiner Angaben zusätzlich aufnimmt.
Wirken sich bestehende Verbindlichkeiten auf die Kreditkosten aus?
Bestehende Schulden verschlechtern die Bonität eines Kreditnehmers, so dass diese bei einem Kredit mit Schulden einen überdurchschnittlich hohen Zinssatz bezahlen, falls die Bank bonitätsabhängige Sollzinsen berechnet. Dieser unerwünschte Effekt lässt sich vermeiden, indem der Antragsteller vor dem Abschluss eines Kreditvertrages einen sorgfältigen Kreditvergleich durchführt und sich für ein preisgünstiges Angebot entscheidet. Falls die bisherigen Schulden aus der Ausnutzung eines Dispokredites bestehen, verringert der neue Kredit sogar die zu zahlenden Zinsen.




